Über das Wochenende bekam ich die Gelegenheit, eine besondere Outdoor Sonnenbrille zu testen: Die Costa Sunrise Silver Mirror. Die Brille bot auf den ersten Blick gleich so vieles von dem, was ich mir von einer perfekten Outdoor Sonnenbrille im Vorfeld erwartet hatte:
- Leichte und stabile Ausführung
- Enganliegende Passform
- Große Gläser
- Getönte Gläser mit UV-Schutz
- Polarisierte Gläser
- Sportlicher, cooler Look

Aufmerksam geworden bin ich auf die Marke Costa durch Freunde und Bekannte. Unter einigen von ihnen ist das „Fliegenfischen-Fieber“ ausgebrochen. Das bedeutet, sie vergnügen sich an Wochenenden nicht nur wie ich bei leichten Bergwanderungen oder an SUP-Badetagen mit der Familie, sondern gehen auch mit der High-Tech-Angelrute auf die Jagd nach schönen Fischen. Ich bin weniger ein Abenteurer, vielmehr zähle ich mich zu den Naturfreunden und Genießern. Gute Ausrüstung gehört für mich aber auf jeden Fall zum Genuss dazu!
Was viel kostet, sollte auch viel können
Um es gleich vorneweg zu sagen: Die Sunrise Silver Mirror hat mir sehr gut gefallen. Aber sie hat auch absolut ihren Preis: 269 Euro für eine neue Sonnenbrille sind ein heftiges Wort. Da muss eine Oma lange dafür Stricken. Um so einen Preis zu rechtfertigen, sollte ein Produkt für mich kein Spezialist, sondern ein echter Allrounder sein. Für eine reinrassige Skibrille würde ich diese Summe nicht hinblättern – zu kurze Saison, zu wenige Einsätze im Jahr. Aber für eine funktionale Outdoor Sonnenbrille, die ich jederzeit auch als Autofahrerbrille einsetzen kann und die mich beim Wandern, auf Reisen und im Alltag begleitet? Schon eher!
Wie habe ich also getestet: An zwei aufeinander folgenden Julitagen in den oberösterreichischen Alpen mit Freunden und Familie. Am ersten Tag: Brütende Hitze über 30 Grad bei grellem Sonnenschein – ein Tag zum Augen zusammenkneifen für alle, die ohne funktionale Sonnenbrille unterwegs sind. Der erste Tourtag umfasste 1 Stunde Autobahn, dann etwa 3 Stunden Anstieg bis zu einer Übernachtungshütte des Deutschen Alpenvereins. Die Tour bot (Autofahrt mit eingerechnet) abwechselnd Straße, lichten Wald, offenes Gelände und Bergbachlandschaft, schließlich einen tollen Panoramablick auf den zahmen und wilden Kaiser. Am Tag der Rückreise gab es abwechselnd Wolken und Sonnenschein mit gelegentlichem Regen.

Die Testergebnisse im Detail
- Zur Passform: Diese Brille störte mich nicht, im Gegenteil, sie war für mich so gut zu tragen, dass ich nach einiger Zeit vergessen konnte, dass sie überhaupt auf meiner Nase sitzt. Die Sonnenbrille hat meine Augenpartie gut umschlossen, ließ gleichzeitig aber Platz zwischen Auge und Linse. Das erwähne ich aus gutem Grund: Ich habe lange Wimpern und möchte damit nicht von Innen an den Brillengläsern anstoßen, weil das total nervt. Die umschließende Konstruktion bietet weitere Vorteile: Beim Hindurchblicken durch die großen, hohlrunden Linsen ragt der Brillenrahmen kaum ins Sichtfeld hinein – dadurch fiel das „Vergessen, dass ich die Brille überhaupt aufhabe“ sehr leicht.
- Zu den Gläsern: Kein Zweifel, die Gläser sind echte Alleskönner und das eigentliche Highlight der Brille (abgesehen vom Look). Hier wird gezielt und differenziert gefiltert. Kontraste treten klar hervor, grelles Licht wird abgedunkelt, Reflexionen werden sehr deutlich reduziert. Am stärksten war der Polarisationseffekt beim Blick direkt auf die Wasseroberfläche des Gebirgsbachs zu spüren: Beinahe alle gleißenden Lichtreflexionen filtert die Brille heraus. Statt von allen Seiten von der Sonne geblendet zu sein, lässt sich somit nicht nur die Landschaft genießen, sondern auch deutlich mehr von der Unterwasserlandschaft. Auch am bewölkten zweiten Tourtag hätte ich die Brille länger auflassen können, denn die besonderen Gläser verhalten sich „intelligent genug“ für jedes Wetter.
- Sonstige Features: Bei allen positiven Eigenschaften konnte mich nur eine Sache nicht vollends überzeugen: Das von Costa konstruierte, seitlich am Rahmen angebrachte Ventilationssystem, bestehend aus mehreren kurzen und schmalen Luftschlitzen. Der erste Tourtag war so heiß, dass ich sehr viel trank und entsprechend auch viel schwitzte. Gerade die Partie um die Augen schwitzt bei solchen Wander-Bedingungen viel mit. Zunächst muss ich Costa wohl zugutehalten, dass dieses Phänomen überhaupt ins Brillendesign eingeflossen ist: Gerade aufgrund der eng umschließenden Bauweise ist ein seitliches Be- und Entlüftungssystem eine sehr gute Idee. Trotzdem hatte ich ein- oder zweimal beschlagene Gläser und musste die Brille kurz abnehmen. Ich nehme an, an diesem Tag kam einfach alles zusammen: Anstrengung, große Hitze, absolute Windstille und dadurch sehr viel Feuchtigkeit auf der Gesichtshaut.
Zusammenfassung: Edel-Allrounder unter den Outdoor Sonnenbrillen
Die Costa Sunrise Silver Mirror ist eine sportliche Outdoor Sonnenbrille mit hervorragender Passform, überzeugenden High-Tech-Gläsern und durchdachten Features. Weil sie obendrein cool aussieht, taugt sie aus meiner Sicht als Allrounder. Sie ist eine Option für Outdoor-Typen wie mich: Nicht auf eine Sportart fixiert, sondern ausgleichend bis sportlich unterwegs, manchmal alleine, öfters mit Familie, in den Bergen oder am Wasser, im Auto oder mit dem Fahrrad, gerne auch gemütlich in den Abendstunden bei Sonnenuntergang. Da eine Sonnenbrille neben dem Schuhwerk für mich zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen zählt, würde ich sagen: Der Minimalist unter den Käufern von Outdoor Sonnenbrillen kauft nur einmal, aber dafür hochklassig. Und passt dann gut auf den neuen Schatz auf.